Das Chemnitzer Fernwärmenetz gehört zu den 20 großen Fernwärmesystemen in Deutschland und hat eine lange Tradition. Bereits 1928 beschlossen die Stadtverordneten von Chemnitz den Bau einer Fernheizanlage im Stadtzentrum durch Anschluss an das städtische Elektrizitätswerk in der Müllerstraße. 1930 konnte die Wärmelieferung an den ersten Kunden, das Hotel "Chemnitzer Hof", aufgenommen werden.
Heute werden neben ca. 85.000 Wohnungen auch viele Firmen und öffentliche Gebäude rund um die Uhr mit Fernwärme für Heizung und Warmwasser beliefert. Die Chemnitzer Fernwärme entsteht fast ausschließlich bei der Erzeugung von Strom, in einer effizienten Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage (Heizkraftwerk) im Norden der Stadt. Die Wärme wird über ein ca. 280 km langes Rohrleitungssystem verteilt und den Anschlussnehmern an der vereinbarten Übergabestelle bereitgestellt. Der Abnehmeranschluss erfolgt über eine Hausstation.
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Neue TAB Fernwärme tritt in Kraft...
Seit Januar 2019 ist für die Chemnitzer Fernwärmeversorgung die neue TAB Fernwärme 2019 zu beachten. Diese finden Sie rechts im Download-Bereich.
Die bisher gültige TAB Fernwärme von Juni 2012 mit Änderungen im August 2014 tritt damit außer Kraft. Veränderungen der Gesetze und Verordnungen, wie auch Anpassungen im Rahmen der "Wärmewende" haben eine Überarbeitung der TAB Fernwärme erforderlich gemacht.
Anpassung von Vor- und Rücklauftemperaturen im Rahmen der Wärmewende
Im Rahmen der geplanten Erneuerung und Umgestaltung des Chemnitzer Fernwärmesystems (Erzeugung und Verteilung) werden auch die Versorgungsparameter auf ein zukunftsfähiges und energieeffizientes Niveau kontinuierlich angepasst.Ein wichtiger Baustein zur weiterhin kostengünstigen und umweltfreundlichen Fernwärmeversorgung sowie zur Erreichung der kommunalen Klimaziele ist die Anpassung der Vor- und Rücklauftemperaturen im Chemnitzer Fernwärmeverbundsystem. Daraus resultieren eine Effizienzsteigerung der Erzeugeranlagen und des Fernwärmenetzes sowie eine deutlich verbesserte Möglichkeit der Einspeisung regenerativ erzeugter Wärme.
Ziel ist, schrittweise im primären Transportsystem eine maximale Vorlauftemperatur von 105 °C im Winter (im Sommer 80 °C) und eine Rücklauftemperatur von 45 °C an der Gebäudegrenze zu erreichen. In den sekundären Verteilungs- und Quartiersnetzen ist die Zielsetzung eine maximale Vorlauftemperatur im Winter von 80 °C und im Sommer von 70 °C zu erreichen. Die Rücklauftemperatur soll 45 °C nicht überschreiten. Bei technologischen Anpassungen sind diese Parameteränderungen schon ab heute zu berücksichtigen.
In diesem Zusammenhang besteht nun technisch die Möglichkeit insbesondere für energieeffiziente Neubauten diese auch über den Rücklauf mit Wärme zu versorgen. Entsprechende Schaltungsvarianten finden Sie in den Anlagen zur TAB.
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Der Anschluss an das Fernwärmenetz bietet viele Vorteile...
- hohe Versorgungssicherheit,
- keine Verbrennung im Haus,
- platzsparend, da Heizkessel, Schornstein, Brennstofflager/-tank überflüssig werden,
- geringer Betriebs- und Wartungsaufwand,
- ökologisch und nachhaltig, da gesetzliche Anforderungen erfüllt werden und CO2 eingespart wird,
- wirtschaftlich, da Investitionen in teure Energielösungen entfallen und für andere Bau-/Sanierungsmaßnahmen genutzt werden können.
Haben Sie gewusst, dass Fernwärme aus hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen den Erneuerbaren Energien rechtlich gleichgestellt ist? Fernwärmekunden erfüllen das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG), da die Bundesregierung Wärme aus hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung auf eine Stufe mit Erneuerbaren Energien gestellt hat.
Die Chemnitzer Fernwärme hat einen niedrigen Primärenergiefaktor, der sich günstig auf die Umweltbilanz und den Gebäudeenergieausweis auswirkt. Somit können bei Neubau und Sanierung Investitionskosten gespart werden.
Unser Service umfasst die Planung, Finanzierung, Errichtung des Netzanschlusses sowie der Hausstation inklusive Wassererwärmungsanlage. Darüber hinaus übernehmen wir die Bewirtschaftung der Anlagen in vollem Umfang. Unser Bereitschaftsdienst ist rund um die Uhr für Sie da. So können technisch bedingte Störungen in der Regel behoben werden, noch bevor das Gebäude ausgekühlt ist.
Für ein Angebot oder eine Versorgungsanfrage nutzen Sie bitte unser Kundenportal.
Möchten Sie wissen, ob ein Anschluss Ihrer Immobilie an unser Fernwärmenetz möglich ist? Unsere Mitarbeiter beraten Sie gern und unterstützen Sie bei der Planung, Realisierung und dem Betrieb der Fernwärmeanlage. Auf Grundlage des Wärmeleistungsbedarfs Ihrer Immobilie und der technischen Lösung erstellen unsere Ansprechpartner Ihnen ein ganz individuelles, auf Ihre Belange zugeschnittenes, Angebot.
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Die Energiewende aktiv mitgestalten...
Wir arbeiten unablässig daran, die Energieeffizienz der Fernwärmeerzeugung und –verteilung weiter zu verbessern. Dazu gehören vor allem Temperaturabsenkungen zur Verminderung von Wärmeverlusten und für die Integration von erneuerbaren Energien in die Chemnitzer Fernwärmeversorgung. In den kommenden Jahren wollen wir das Temperaturniveau im Fernwärmenetz schrittweise um bis zu 20 K absenken. Die Umsetzung dieses Vorhabens ist sehr schwierig aber zwingend notwendig um sowohl die Klimaschutzziele der Stadt Chemnitz als auch die der Bundesregierung zu erreichen. Das Fernwärmenetz und die Hausanlagen bilden einen Systemverbund, welcher Hand in Hand gehen muss, wenn man erneuerbare Energien wie z. B. Solarthermie stufenweise als Wärmequelle erschließen möchte.
Mit Hilfe der rohrleitungsgebundenen Wärmeversorgung stehen viele Wege zur Verfügung, großflächig und mittelfristig die angeschlossenen Gebäude mit CO2-armer Wärme zu versorgen.